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Doitsche Diss-ziplin!

Gleichschritt
Gleichschritt

Im Sommer prahlte unsere vordenkende und vor allem (vor-)schreibende Einbildungsschicht noch damit, wie diszipliniert die Deutschen doch bezüglich des Umgangs mit Covid-19 wären – im Gegensatz zu den Italienern, Franzosen, Spaniern etc. mit ihrem ständigen „Küßchen hier und Küßchen da…“. Manche Leute „dürfen“ sowas nämlich sagen, ohne daß von irgendwoher die „Nazi-, Rassist- und/oder Ausländerfeindkeule geschwungen wird.

Jetzt sollen jedenfalls ein paar – unter Einschränkungen – zelebrierte Hochzeiten und ein paar Demonstranten in Berlin daran schuld sein (waren ja nur ein paar tausend, hab ich mal gelesen), daß sich im Winter(!) das Virus vermehrt verbreitet.

Ja, der Mensch braucht halt immer einen Schuldigen – was dem einen sein Flüchtling, ist dem anderen sein Demonstrant.
Das alles hat natürlich – wie so alles im Leben – Vor- und Nachteile: So kann z.B. der neugeschaffene Berufszweig des Kommentarspaltenauffüllers trotz Lockdowns einer „systemrelevanten“ Beschäftigung nachgehen.

Ein Nachteil ist allerdings ein neugeschaffenes Zweiklassensystem im Bildungswesen. Während auf Twitter- und Facebook-Hochschulen die geballte Kompetenz im wissenschaftlichen Gleichschritt marschiert, so beklagt man sich doch ein wenig über das mangelnde Bildungsniveau auf Youtube-Universitäten.

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