Menü Schließen

Das Gesetz von der Dummheit der Klassen

leeres Klassenzimmer

Ich kann zwar schon ein wenig Englisch aber leider nicht so gut, wie es sein könnte, was ich nicht zuletzt auf die berühmte „Dummheit der Massen“ zurückführe (siehe Francis Galton etc.).

In der Schule hatte ich nämlich in Englisch immer ein „Sehr gut“ im Zeugnis stehen. Warum? Weil es mir leichtfiel und ich mich dafür nicht besonders anzustrengen brauchte. 

Dies hatte logischerweise zur Folge, daß ich auch sehr faul war. Man hätte also den Schwierigkeitsgrad ein ganzes Stück anheben müssen, um mich etwas zu fordern. Vermutlich wäre dann von dem „Sehr gut“ nur noch eine Zwei oder Drei übriggeblieben, aber für den überwiegenden Rest der „dummen Klasse“ dann leider eine Fünf oder sogar Sechs. Sowas kann man als Kultusminister natürlich nicht machen. 

Langweilig war der Englisch-Unterricht aber trotzdem nicht, denn ich hatte ja immer Zeit, mir mit dem Zirkel und hochwertiger Pelikan-Tinte Herzchen-mit-Pfeil-durch in die Haut zu ritzen. Das machte man damals so in den 70er-Jahren. 

Piratenschiffe, Indianer oder auch Hakenkreuze in Schulhefte zu malen war übrigens auch sehr beliebt. Letzteres hatte aber (bei uns damals ~10-Jährigen) nichts mit Antisemitismus oder Rassismus zu tun sondern diente einzig und allein dem künstlerischen Lerneffekt. 

Und auch damals schon liefen viele Jungs mit einem Messer durch die Gegend – vielleicht so ab 14, 15, 16 Jahren, würde ich sagen. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob es erlaubt war – es wurde jedenfalls zumindest geduldet. So richtig verboten waren eigentlich nur Schnappmesser.  

Aber “Fahrtenmesser” mit Hirschgeweihgriff oder ähnlichem trug man stolz und für alle sichtbar in einer schicken Lederscheide am Gürtel und fühlte sich wie Winnetou, Lederstrumpf oder Chingachgook. Das Gesamterscheinungsbild wurde dann zumeist noch mit einem schicken – und wegen der langen Haare ungeheuer wichtigen – Stielkamm in der hinteren Hosentasche abgerundet.

Bei so vielen im Umlauf befindlichen Messern fiel selbstredend auch damals schon die ein oder andere Kartoffel einer Meuchelei zum Opfer – meistens jedoch nicht in Innenstädten, sondern eher beim Campen im Wald – über dem Lagerfeuer.

Aber ich schweife schon wieder ab – also sofort zurück in meine Klasse! In anderen Fächern lag der Fall freilich etwas anders – sozusagen genau umgekehrt. In Chemie zum Beispiel. Da bin ich heute noch die „dumme Masse“. Soweit, daß ich keine Fünf mehr bekäme, könnte man das schulische Niveau vermutlich gar nicht senken. Das hat mich einfach nie interessiert (und wird es in diesem Leben wohl auch nicht mehr). 

Schließlich  (zu meiner Ehrenrettung) haben sich In den letzten Jahren meine Englisch-Kenntnisse glücklicherweise wieder erheblich verbessert. Vielleicht nicht so sehr im Schreiben oder Sprechen aber im Sprachverständnis. Das liegt daran, daß ich mich sehr viel auf der “Youtube-Universität” weitergebildet habe, wo die Beiträge, für die ich mich interessiere, meist nur in Englisch vorhanden sind. 

Foto: Pixabay https://pixabay.com/de/users/wokandapix-614097/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert