… und das Ziel ist das Weg – weg mit der Wampe. Deswegen dachte ich am Sonntag: „Heute am letzten schönen Tag machst du mal eine kleine Radtour.“ So 150 bis 180 Kilometer hatte ich eingeplant. Die müßte ich eigentlich in einem dreiviertel Tag schaffen. Leider hatte ich aber die Rechnung ohne mein untrainiertes Discounter-Rad gemacht.
Das adipöse Aldi-Bike hat nämlich keinerlei Kondition und fing bereits kurz vor Breitengüßbach an, herumzuzicken. Man kennt das von kleinen Kindern, die ständig fragen: „Wann sind wir denn endlich da?“ Oder von lustlosen Hunden, die man an der Leine hinterherschleifen muß. Jedenfalls wurde das Fahrrad immer lahmarschiger, ich verlor irgendwann die Geduld, schrie es an, gönnte ihm sogar eine kleine Trinkpause, legte es ein paar Minuten zum Ausruhen ins Gras etc.
Spätestens in Baunach mußte ich dann allerdings einsehen, daß mein Gefährt ein schlechter Gefährte ist und daß es wohl keinen Sinn hat, es weiter zu quälen. Es war mental „platt“. Wohl oder übel ließ ich mich also zur Heimreise überreden. Wer jetzt denkt, der Drahtesel hätte sich womöglich darüber gefreut, den muß ich enttäuschen – die Rückfahrt wurde zur Odyssee!
Ab Kaltenbrunn hat diese zickige Dreckschleuder angefangen, mich grund- und pausenlos in den Arsch zu beißen bzw. in die Innenschenkel zu kratzen. Alle Schiß‘ lang mußte ich entweder anhalten oder aus dem Sattel. Dieses Mistviech! Jetzt weiß ich auch, wo der Begriff „Weichei“ herkommt. Beim nächsten Mal „fahre“ ich evtl. lieber gleich zu Fuß…
Mein Pensum konnte ich so jedenfalls unmöglich schaffen. Ich sage es nur ungern, aber es wurden schließlich nur lächerliche 84 Kilometer. Deswegen ist auch mein Ziel noch nicht ganz weg – die Wampe. Und wie man ja weiß: Die Wampe stirbt zuletzt. 🤔🙄