Warum heißt eigentlich ein Fußgänger Fußgänger, ein Auto aber nicht Reifenauto, ein Zug nicht Schienenzug, ein Schlitten nicht Kufenschlitten …? Die meisten Gänger, die mir über den Weg laufen, tun dies in der Regel zu Fuß. Würde es nicht reichen, diese Leute einfach nur Gänger zu nennen? Ja gut, natürlich gibt es auch ein paar Handgänger, Müßiggänger und Mir-auf-die-Nerven-Gänger aber das ist eher eine Minderheit.
Wenn das Wort Fußgänger auf Gänger reduziert würde, könnte man drei Buchstaben sparen – bei der Schreibweise mit „Nazi-ss“ sogar vier. Das mag vielleicht kleinkariert erscheinen, aber wenn man die Einsparungen für Druckertinte, Papier, Zeit etc. einmal auf 80 Millionen Menschen hochrechnet, die sich mit dem Wort herumschlagen müssen, dann läppert sich das ganz schön zusammen – ein enormer volkswirtschaftlicher Schaden.
Ich hätte da auch schon eine Idee, was mit dem eingesparten Geld passieren könnte. Eine Gruppe habe ich nämlich noch nicht erwähnt – die Blindgänger. Bei der Vorbereitung zu diesem Foto hatte ich zwei Kollisionen mit Blindgängern. Das sind Gänger, die beim Gehen nur nach unten schauen. Also nicht die, die auf den Boden schauen – die sind entweder depressiv oder sie verjagen Tauben oder sie machen gerade eine Kopfsteinpflasterzählung. Nein, ich meine die, die nur auf ihr F***-Handy glotzen und erstens nicht sehen, was rundherum passiert und zweitens nichts hören, weil sie sich die Ohren ja auch noch zugestöpselt haben. Meine Fresse, Mann, Mann, Mann!
Wir sollten also mit dem eingesparten Geld dafür sorgen, daß es in Deutschland neben Fußgängerzonen, die dann aber nur noch Gängerzonen heißen, flächendeckend auch genügend Blindgängerzonen gibt (die dann auch so heißen sollten). .