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Salamitaktik

pfeffersalamiGuten Abend.
Metzger sind äußerst intelligente Zeitgenossen. Denn sie fabrizieren neben „normaler“ Salami auch Pfeffersalami. Preislich besteht zwar ein geringfügiger Unterschied, den ich jedoch insofern als für gerechtfertigt erachte, als ja die Pfeffersalami i.d.R. mit einem – wie ich meine, eigens von der Firma TESA hergestellten – Klebeband mit außen liegender Klebefläche umwickelt ist. Das macht Sinn, denn sonst würden die Pfefferkörner ja auch gar nicht halten.

Nun verfüge ich über halbwegs zivilisierte Eßgewohnheiten. Das heißt: Anders als der Durchschnitts-Prolet, der einfach alles, sich in seinem Kühlschrank befindliche, mit ungewaschenen Schaufeln ohne große Umschweife in sich hineinstopft, pflege ich, die Wurst in dünne Scheibchen zu schneiden, um sie dann auf einer etwa nullkommaneun Zentimeter dicken Scheibe Brot (ohne Rinde) zu verteilen.

Doch erst, nachdem ich in selbstbewußter Manier meinen Mund geöffnet und herzhaft meine Schneidezähne in dieses kleine Kunstwerk gejagt habe, erst nachdem ich den Geschmack der Wurst und des Pfeffers auf der Zunge gefühlt habe, und erst nachdem sich diese SCHEISS PFEFFERKÖRNER natürlich wieder einmal zwischen meinen Zähnen festgesetzt haben, treten die – schier nobelpreisverdächtigen – Vorzüge der Pfeffersalami zutage, denn mit ein wenig Geschick gelingt es sportlich trainierten Kulinariern (wie ich nun mal einer bin), durch ruckartige Rückwärtsbewegungen des Kopfes, die TESA-Haut zu durchtrennen und somit die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, daß mittels eben dieser „Haut“ die Zahnzwischenräume von den diversesten Rückständen – selbstredend auch von Pfefferkörnern – befreit werden können.

Doch wie gesagt: Um nicht Gefahr zu laufen, den ganzen Dreck auf dem Boden liegen zu haben bzw. gar ein Zahnfleisch-Blutbad anzurichten, bedarf es schon einiger Übung.
Habe fertig.
😉

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